2:2 im Testspiel gegen Werder Bremen

Rheda-Wiedenbrück. Zum Glück für den FSV Gütersloh geht die Bundesligasaison für ihn erst am nächsten Wochenende weiter. Bei der Generalprobe für das eminent wichtige Kellerduell in Sindelfingen litt der Tabellenvorletzte nämlich noch arg unter personellen Problemen. Der Test gegen den Zweitligisten Werder Bremen endete am Samstag in der Tönnies-Arena auch deshalb nur mit 2:2.

Ganz verzichten musste Trainer Markus Graskamp auf acht Spielerinnen. Mirte Roelvink weilte beim niederländischen Nationalteam. Jacqueline Dünker, Franziska Bröckl, Lena Lückel und Torhüterin Laura Giuliani fehlten wegen Verletzungen, die auch einen Einsatz in Sindelfingen unmöglich machen werden. Anja Barwinsky konnte wegen einer Oberschenkelverhärtung auch am anschließenden Bowling der Mannschaft nicht aktiv teilnehmen. Katrin Posdorfer hatte am Samstag schon das Trikot an, zog es dann aber wieder aus, als sich klärte, dass sie wegen der eine Woche zuvor im Test gegen Cloppenburg kassierten Gelbroten Karte für offizielle Freundschaftsspiele gesperrt ist. Katharina Paul fehlte aus privaten Gründen. Die beiden zur wahrscheinlichen Startelf gehörenden Angreiferinnen Maren Wallenhorst und Marie Pollmann setzte Markus Graskamp nach gerade überstandenen Blessuren zur Vorsicht nur in der zweiten Halbzeit ein.

Da galt es, einen 1:2-Rückstand aufzuholen. Beide Gegentreffer hatte der FSV nach Bremer Freistößen von der rechten Abwehrseite kassiert. Zunächst (6.) köpfte Anne van Bonn den von Manjou Wilde getretenen Ball ins eigene Tor, weil die Kommunikation mit Anja Berger nicht passte. Dann (34.) ließ die schlecht postierte FSV-Torhüterin einen Ball über sich hinweg ins lange Eck fliegen. Zwischendurch (31.) hatte van Bonn mit einem 16-Meter-Schuss, den Rechtsaußen Marion Gröbner mit einer Flanke ermöglichte, den Ausgleich erzielt. Linksaußen Shpresa Aradini traf in der 37. Minute nach einer tollen Aktion nur die Latte. “Wir haben mit Ball zu langsam agiert und hatten auch nicht die nötige Passschärfe”, monierte Markus Graskamp hinterher.

Nach dem Wechsel gewann der Bundesligist gegen den mit den Ex-Gütersloherinnen Lisa Scholz und Stephanie Goddard angetretenen Zweitligavierten die Oberhand. Marie Pollmann gelang in der 68. Minute das 2:2, indem sie die schlechte Bremer Kopfballabwehr nach einer Flanke der nun über rechts angreifenden Birgitta Schmücker trocken verwertete. Angesichts des Chancenplus hätte der FSV einen Sieg verdient gehabt, doch ein Freistoß von Anne van Bonn (55.) und eine verunglückte Flanke von Angeika Widowski (80.) landeten am Pfosten. Lara Keller fehlte bei drei weiteren Möglichkeiten etwas Fortune und Kaltschnäuzigkeit. “Ich habe mehr Dinge gesehen, die nicht funktioniert haben, als Dinge, die funktioniert haben”, fasste Markus Graskamp seine Erkenntnisse des finalen Testspiels zusammen.

Mit der gesamten Vorbereitung ist der Trainer trotz verletzungsbedingter Ausfälle und beruflicher Einschränkungen relativ zufrieden. “Wir hatten klasse Bedingungen und konnten viele Spiele machen – das ist vielleicht ein Vorteil für uns.”

FSV Gütersloh: Berger (46. Rinkes) – Lange (46. Wallenhorst), Granz (71. Bentkämper), Claassen, Widowski – Hermes (63. Philipp), van Bonn – Gröbner, Aradini (46. Pollmann)– Schmücker, Keller.

Tore: 0:1 (6.) van Bonn (Eigentor), 1:1 (31.) van Bonn, 1:2 (34.) Wilde, 2:2 (68.) Pollmann.

Bericht: Wolfgang Themme Neue Westfälische